Liebe Unterstützer*innen von Friends of Children – Nepal e.V.,
seit Ende April befindet sich Nepal erneut im Lockdown, inklusive Ausgangssperren in den Städten, eingekauft werden darf dort nur morgens zwischen 9 und 11 Uhr. Auch in den Dörfern wird die Versorgungslage allmählich schlechter, da kaum Fahrzeuge und somit auch kaum Lieferungen unterwegs sein dürfen. Nachdem es lange Zeit so aussah, als hätte Nepal das Infektionsgeschehen im Griff, hat sich die Lage spätestens seit den stark ansteigenden Zahlen in Indien auch in Nepal deutlich verschärft. Die gesundheitliche Versorgung von Covid-Patient*innen (aber auch Menschen mit anderen medizinischen Bedarfen) ist längst nicht mehr sichergestellt, fast überall sind Krankenhausbetten und Sauerstoff knapp.
Wir hatten in den vergangenen Tagen Kontakt zu verschiedenen Menschen in Nepal und die Sorge ist eindeutig zu spüren. Viele haben das Gefühl, dass die Situation außer Kontrolle geraten ist und haben Angst um sich und ihre Familien.
Neben dieser gesundheitlichen Notlage führt der erneute Lockdown zusätzlich zu großen wirtschaftlichen Problemen. Tagelöhner*innen und Hilfsarbeiter*innen stehen wieder vor der Situation keine Arbeit und somit kein Einkommen zu haben. Eine Katastrophe für unzählige Menschen im Land, die nicht wissen wie sie sich und ihre Familie ernähren sollen.
Was können wir tun? Wir sind im stetigen Austausch mit unserem Partner vor Ort, dort ist man wiederum in engem Austausch mit den lokalen Behörden. Kürzlich konnten wir die örtliche Covid-Station und verschiedene Health-Posts der Region mit medizinischem Equipment versorgen, um Mitarbeiter*innen und Patient*innen besser schützen zu können. Schwerer erkrankte Patienten müssen in der Regel nach Pokhara transportiert werden, für die Fahrt steht meist kein Sauerstoff zur Verfügung. Auch in Pokhara selbst ist die Situation sehr angespannt und es gibt keine Garantie dort adäquat behandelt werden zu können. Es ist daher besonders wichtig, Infektionen vorzubeugen, dafür konnten wir Materialien zur Verfügung stellen.
Auch rechnen wir damit, in naher Zukunft verstärkt Nothilfe in Form von Lebensmittelpaketen leisten zu müssen. Auch hier sind wir im stetigen Austausch, um möglichst schnell und flexibel unterstützen zu können.
Hoffen wir, dass sich die Situation bald wieder beruhigt. Bis dahin geben wir und unsere Partner unser Bestes und halten Euch auf dem Laufenden. Bei Rückfragen, Anmerkungen oder Vorschlägen, die zu einer Verbesserung der Situation vor Ort beitragen können, könnt Ihr Euch gerne an uns wenden.
Bleibt gesund und positiv!
Bis bald,
Euer Vorstand.